Vom Imkern und den Bienen oder warum man es dem Imker nicht recht machen kann

Der warme März 2017 ließ die Natur explodieren. Die Obstbäume, allen voran Aprikosen und Pfirsich begannen früh ihre Blüten zu öffnen, dann folgten Kirsche, Apfel und Zwetschge, bald war alles in ein Blütenmeer verwandelt. Ein reich gedeckter Tisch für die Bienen.

Aprikosenblüte

Doch wo waren sie, die jetzt eigentlich in der Obstblüte schwelgen, reichlich Nektar und Pollen heimbringen und so der Königin signalisierten sollten, dass mehr Personal, sprich Bienen, benötigt werden? Ein Blick in die Kästen brachte Klarheit. Irgendwie hatten die Völker noch nicht die Stärke, um die erste Tracht, also den ersten Massenanfall an Nektar, einzutragen. Wenn jetzt nur der Raps nicht zu schnell blühen anfängt, damit die Völker sich noch entwickeln können, fleht der Imker. Doch auch der Raps hatte es in diesem Jahr eilig und überall sind nun leuchtend gelbe Felder zu sehen.

Jedes Bienenjahr ist anders, mal brüten die Völker den Winter über durch und platzen schon im Frühjahr aus allen Nähten, oder der Winter zieht sich und die Bienen lassen es ruhig angehen. Zwischenzeitlich sind die Bienenvölker erstarkt, doch jetzt ist es wieder zu kalt und zu trocken. Man kann es den Bienen, vor allem aber dem Imker/-in, nicht recht machen. Bei 12 Grad Celsius herrscht zwar Flugbetrieb, aber alles im Schongang, denn der Großteil der Bienen muss die Brut bei 36 Grad Celsius warm halten und die maximale Volksstärke ist noch lange nicht erreicht.

Mal sehn, was die nächsten Tage so bringen, für Vorhersagen über Qualität und Menge an diesjährigem Honig ist es noch zu früh, aber wärmer sollte es jetzt schon langsam werden.

Interessierte an Bienen und der Imkerei die vielleicht einmal einem Imker/-in bei seiner/ ihrer Tätigkeit begleiten oder einen Bienenstand besuchen möchten, finden im Imkerverein Mendig und Umgebung kompetente Ansprechpartner/-innen.

Text: Peter Weißenrieder, Bild: Privat